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Der Wels - ein interessanter Beifang

4 Uhr: Mein rechter Micron gibt einige Einzeltöne von sich und der Swinger wandert langsam abwärts, bleibt kurz stehen und zuckt dann wieder ein paar Zentimeter nach oben. Hoffentlich keiner von den diesjährigen Satzkarpfen denke ich und krieche langsam aus dem Schlafsack um nach dem Rechten zu schauen. Nach dem Anhieb scheint sich die Vermutung zu bestätigen. Der Fisch sitzt zwar zunächst in dem hier reichlich wachsenden Kraut fest, lässt sich dann aber bereitwillig in Richtung Kescher bewegen und wird gelandet. Umso größer ist die Überraschung, als ich mir das "Tier" dann mit der Taschenlampe im Kescher betrachte. Schon wieder ein Wels! Für gestandene Welsangler nicht der Rede wert, für mich als Karpfenangler aber mit 21 Pfund Gewicht ein schöner Beifang. Man hört zwar immer wieder davon, dass Welse auf Boilies gefangen werden, ich glaube aber mittlerweile, dass dies kein Zufall ist.

Bei meinem "Hausgewässer" handelt es sich um einen 3-4 ha großen See, der vor ca. 15-20 Jahren sehr gut mit Wels besetzt wurde. Mittlerweile schwimmen hier einige Exemplare herum, die so etwa 70 Pfund schwer sind. Nachkommen im Bereich 15-20 Pfund sind reichlich vorhanden. Neben dem guten Welsbestand hat sich auch ein guter Bestand an großen Karpfen bis über 40 Pfund entwickelt. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen den Welsen ist die Zahl der kleinen Karpfen sehr gering. Leider macht das vielen sog. Kochtopfanglern Kopfzerbrechen. Der Wels wird von vielen als unersättliches Raubtier angesehen, das unbedingt aus dem Gewässer entfernt werden muss, da es sonst alle kleinen Fische auffrisst! Andererseits werden aber an genau diesem Gewässer Hegefischen veranstaltet, weil der Weißfischbestand ja sonst Überhand nimmt! Ich denke, man sollte froh sein über einen schönen Welsbestand. Der Nutzen dieser interessanten Fische überwiegt sicherlich den Schaden, den sie vielleicht beim Karpfen- oder Schleienbestand anrichten um ein Vielfaches.

Aber nun zurück zum eigentlichen Thema: Für viele ist es nichts neues, dass Welse auf Boilies gefangen werden. Manche angeln sogar gezielt mit großen Fischboilies auf Wels. Ich habe aber bisher alle meine Welse auf Birdfoodboilies mit Spice oder süßem Aroma gefangen und glaube, dass die Welse zumindest in meinem Gewässer gezielt danach suchen, d.h. dass sie Boilies als Nahrungsquelle akzeptiert haben. In größeren Gewässern, die nicht so intensiv mit Boilies befischt werden, mag das anders sein. Mit dieser Hypothese erklären sich auch einige Fischkontakte, die ich früher an dem Gewässer hatte. Mehrfach habe ich Fische verloren, die sich im Drill ganz anders als die Karpfen verhalten haben. Die Fische blieben immer dicht über dem Boden und waren teilweise überhaupt nicht zu stoppen, bis sie schließlich in einem "sicheren" Hindernis festsaßen. Andere Angler hatten da mehr Glück, so konnte z.B. ein Karpfenangler in dem See Welse von 50 und 64 Pfund landen - auf Boilie! Ich bin zwar in erster Linie Karpfenangler und halte auch nicht viel davon, wenn auf dem Rodpod neben zwei Karpfenruten noch eine Welsrute liegt, über solche Überraschungen beim Boilieangeln freue ich mich aber immer. Gerade solche Begegnungen machen das Angeln interessant. Habt Ihr ähnliche oder auch ganz andere Erfahrungen mit Welsen gemacht? Schreibt mir doch einfach mal!

FW

Wels

ein 24 pfündiger Wels gefangen von R. Huebschmann aus dem oben erwähnten See.


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